Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu |
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Autor | Mitteilung |
Dirk1975 Moderator Beiträge: 435 | Gesendet: 14:46 - 28.07.2004 Das Bürgerbegehren zum Thema "Hochhäuser in München" war erfolgreich: Die erforderliche Unterschriftenzahl von 27.000 wurde sogar um 7000 überschritten. Die Teilnehmer wurden gebeten, einen Bürgerentscheid zu folgenden Punkten mit ihrer Unterschrift zu unterstützen: "Mit meiner Unterschrift beantrage ich gemäß Art. 18 a der Bayerischen Gemeindeordnung die Durchführung eines Bürgerentscheids in München zu folgender Frage: Sind Sie dafür, dass die Stadt München alle rechtlich zulässigen Maßnahmen ergreift, - das historische und städtebaulich einmalige Nymphenburger Schlossrondell vor Beeinträchtigung zu schützen und deshalb die vier am Birketweg geplanten Hochhäuser mit bis zu 120 Metern Höhe zu verhindern, - den Blick aus der Innenstadt auf die Alpenkette von weiterer Beeinträchtigung freizuhalten und deshalb die geplanten Hochhäuser „Isar-Süd“ mit bis zu 148 Metern Höhe zu verhindern, - den Münchner Osten von einem dort städtebaulich unverträglichen Hochhaus freizuhalten und deshalb das geplante Hochhaus an der Hultschiner Strasse mit 145 Metern Höhe zu verhindern und - dass weitere Hochhäuser in München außerhalb des mittleren Rings nur dann gebaut werden dürfen, wenn sie stadtbildverträglich sind, sich in die Gesamtstadt und ins Stadtviertel einfügen, sowie die Höhe der Frauentürme nicht überschreiten. Begründung Neue Hochhäuser müssen dem Stadtbild dienen und dürfen es nicht stören oder gar zerstören. Derartige Bauten dürfen wichtige Sichtachsen und Sicht-Beziehungen nicht beeinträchtigen. Sie müssen in die Gesamtstadt und das Stadtviertel und deren Entwicklungsmöglichkeiten passen. Weil die oben genannten Hausprojekte diese Erfordernisse nicht erfüllen, sind sie abzulehnen. Für künftige Hochhausprojekte liegt die Beweislast dafür, ob sie wirklich der Gesamtstadt und der Stadtentwicklung dienen, bei den Genehmigungsbehörden und den Investoren." Weitere Informationen: http://www.initiative-unser-muenchen.de/index.html [Link zum eingefügten Bild] Ansicht Schloss Nymphenburg, geplante Hochhäuser am Birketweg [Link zum eingefügten Bild] Die sogenannten "City Highlights" im Bau, von der Feldherrenhalle aus gesehen Prominente Stimmen: "Ohne Not wird in unreflektiertem Hochhauswahn die schönste Stadtsilhouette vor den Alpen geopfert." (Dr. H. R. Adelmann) "Ein funktional wie ästhetisch missglücktes Doppel-hochhaus am Mittleren Ring schiebt sich in die stadträumliche Vision des Klassizismus und setzt dem Friedensdenkmal in der Maxvorstadt Hörner auf... ein Münchner Skandal." (Gottfried Knapp, SZ vom 7.02.2004) Wir sind der Meinung, "dass diesem vom reinen Investoreninteressen gesteuertem Zufallsstädtebau Einhalt geboten werden muss." (Guggenbichler und Netzer, Architektengemeinschaft) "Zu welch' frustrierender Verarmung führt die München überziehende monotone Glas- und Betonorgie, die bestenfalls kühle Sachlichkeit vermittelt, aber keinesfalls zum Münchner Flair beiträgt." (Gerhard Wunder) |
Weißer Wolf
Senior-Mitglied Beiträge: 463
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Gesendet: 15:16 - 28.07.2004 Spitze ! *Applaus* |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
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Gesendet: 22:44 - 28.07.2004 Resolution des Landesdenkmalrats vom 28.01.2002 Der Landesdenkmalrat verfolgt mit großem Interesse die Überlegungen der Stadt München, den Bau von Hochhäusern verstärkt zuzulassen. Er hält es für seine Pflicht, auf Folgendes hinzuweisen: Die Stadt München konnte trotz schwerer Kriegszerstörungen ihre Schönheit und ihren baulichen Charakter, ihren Stadtgrundriss und die Stadtsilhouette, weitgehend erhalten, weil schon unmittelbar nach 1945 Wert auf die Bewahrung dieses Erscheinungsbildes gelegt wurde. Die Stadt würde jetzt sehr darunter leiden, würde man die Stadtsilhouette durch viele Hochhäuser wesentlich verändern. Dies kann bei klugen und maßvollen Planungen vermieden werden. Münchens unverwechselbare Stadtgestalt darf nicht die einer Allerweltsstadt werden. Der Landesdenkmalrat empfiehlt daher der Stadt: die Ergebnisse, wie sie in der Fortschreibung der Hochschulstudie von 1955 besonders durch Architekt Schreiber festgehalten wurden, zu berücksichtigen; sicherzustellen, dass historische und baukünstlerische Platz- und Straßenräume unbeeinträchtigt bleiben. Dabei spielen bedeutende Sichtachsen und Blickbezüge eine besondere Rolle; das Landesamt für Denkmalpflege frühzeitig bei der Festlegung von Standorten für Hochhäuser einzuschalten. |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
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Gesendet: 22:40 - 02.08.2004 "...Besonders zwei Bauten ziehen den Zorn der Bürger auf sich: das 146 Meter hohe Uptown Munich unmittelbar am Mittleren Ring, mittlerweile Bayerns höchster Bau und dominierendes Stadtzeichen neben dem Olympiaturm. Wer von Norden kommt, kann den abgerundeten Quader nicht übersehen. Und auch Helmut Jahns Doppelscheibenhochhaus an der Schenkendorfstraße besetzt einen neuralgischen Punkt; eben dort, wo die Nürnberger Autobahn in den Georg-Brauchle-Ring mündet. 126 Meter spiegelnde Härte. Amerikanische Allerweltsarchitektur besetzt die Vertikale und begräbt historische Sichtbezüge unter sich. Wer das nicht glaubt, muss nur über den Odeonsplatz spazieren. Hier lag schon immer Münchens Schneise in die Zukunft, hier hatte Ludwig I. seine spekulative Stadterweiterung von europäischem Maßstab in Auftrag gegeben: eine Prachtstraße in die Felder der Vorstadt. Mitten in der Achse, die selbst die Nazis mit ihren Kolossalbauten nicht ruinieren konnten, steht nun ein Keil aus Glas. Helmut Jahns Doppelhochhaus blitzt hinterm Siegestor hervor, wie es Mies' Hochhausprojekt aus den zwanziger Jahren an der Berliner Friedrichstraße kaum dramatischer gelang. Jahn sprengt das historische Ensemble und führt gleich zwei Hochhausstudien der Stadt ad absurdum: Da hatten Planer penibel mögliche Entwicklungsorte aufgelistet, Frischluftschneisen und Bezugspunkte berechnet - und dann das. Ein Glassplitter im Wohnzimmer der Stadt. Die Doppelspitzen des Deutsch-Amerikaners rufen die Hochhaus-Gegner auf den Plan. "Stadträumlich wie ästhetisch ein Angriff", urteilt selbst Josef Meier-Scupin, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in Bayern. ..." Aus: "Glassplitter im Wohnzimmer der Stadt" von Oliver Herwig, Frankfurter Rundschau, 02.08.04 http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/architektur/?cnt=480645 |
Oliver
Senior-Mitglied Beiträge: 491
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Gesendet: 23:57 - 02.08.2004 Ist das wirklich Schloß Nymphenburg auf dem obigen Bild ? Das ist aber ganz schön heruntergekommen; sah es früher doch bedeutend schöner aus. Vor allem dieser "Wall" im Hinter- grund stört das ganze Ensemble. Oder gehört das mit zur Simulation ? |
Jetzt neu
Novize Beiträge: 27
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Gesendet: 13:57 - 09.08.2004 Schloss Nymphenburg ist eigentlich nichts Besonderes. |
Weißer Wolf
Senior-Mitglied Beiträge: 463
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Gesendet: 15:30 - 09.08.2004 Mit Hochhäuser im Windschatten aber dann erst recht nicht. |
Inigo
Novize Beiträge: 34
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Gesendet: 22:13 - 10.08.2004 Wieso ist Schloss Nymphenburg nichts besonderes??? Es ist neben Schleißheim und Würzburg Bayerns bedeutendste barocke Schlossanlage. Gleichzeitig bildet es mit vier Gartenschlössern ein einmaliges Ensemble. Das wichtigste Gartenschloss, Amalienburg, gilt als das schönste seiner Art in Europa. Der Park selbst ist eine einmalige Mischung aus Barockparterres und Englischem Landschaftsgarten. Das Schloss selbst hat eine Struktur, die sich aus mehreren Pavillions zusammensetzt, auch das gibt es kein zweites Mal und verfügt über den prächtigsten Festsaal in Bayern. Ein mehrere Kilometer langer Kanal führt, gesäumt von den beiden Auffahrtsalleen zum Schloss und mündet in einem Rodell, gesäumt von einer lückenlosen Reihe barocker Adelspalais. Es gibt in Deutschland KEINE Schlossanlage, die in ihrem landschaftsbaulichen Kontext so gut (beinahe unangetastet) erhalten ist. Selbst Brühl, dass als kunsthistorisch bedeutendstes Barockschloss Deutschlands gilt, kann mit dieser Authentizität nicht mithalten, da dort Eisenbahnschneisen die historischen Achsen stören. Wer also behauptet, Nymphenburg sei nichts behauptet, hat ganz offenkundig keine Ahnung und ist vermutlich niemals dort gewesen. |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
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Gesendet: 22:37 - 10.08.2004 dem kann ich mich nur anschließen. nymphenburg ist ein traum! außen wie innen. |
Ben
Goldenes Premium-Mitglied Beiträge: 1337
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Gesendet: 22:48 - 10.08.2004 "Ist das wirklich Schloß Nymphenburg auf dem obigen Bild ? " Nein, das ist nicht das Schloss, sondern lediglich ein Teil des Schlossrondells, was sich halbkreisförmig vor dem Schloss gruppiert. Das Schloss selbst ist in einem recht guten Zustand und zusammen mit dem Park einfach eine tolle "Sache". Mir ist nur der Zentralbau in dieser Würfel-Form etwas zu dominant... |
Inigo
Novize Beiträge: 34
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Gesendet: 10:44 - 11.08.2004 @ antiquitus: Danke für die Unterstützung |
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