Jetzt drehe ich so richtig auf"
FILDERSTADT: Der 20-Jährige aus Eggenfelden tritt am 2. April in der Filharmonie auf - Arbeit mit Gesangscoach von Michael Jackson
INTERVIEW DANIElKÜBLBÖCK

Keiner polarisiert so sehr wie Daniel Küblböck. Den 20-Jährigen aus dem niederbayrischen Eggenfelden, der im Finale der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" stand, liebt oder hasst man. "Ich gehe locker damit um", sagt der Sänger im Gespräch mit unserem Redakteur Edgar Rehberger. "So spricht man über mich. Aalglatte Menschen gibt es genug."

Ihre Heimatstadt ist Eggenfelden, Sie haben schon in Berlin und München gewohnt. Wo sind Sie zuhause?

Daniel Küblböck: Eigentlich gibt es derzeit nichts. Ich werde aber bald nach Nürnberg ziehen, probiere weiter auch andere Städte aus. Vielleicht komme ich ja bald nach Stuttgart . . .

Sie haben eine neue CD, gehen jetzt auf Tour. Was hat es mit "Daniable" auf sich?

Küblböck: Auf dem Album sind verschiedene musikalische Richtungen drauf, Country, Rock, Soft Pop. Der Titel leitet sich daher auch von Variabel ab und er passt auch optimal.

Die verschiedenen Stile auf der Platte - heißt das, Sie suchen nach einem passenden für sich?

Küblbock: Ich orientiere mich in verschiedene Richtungen und versuche meinen Musikgeschmack auszuweiten und weiter zu entwickeln. Jetzt wird es immer verrückter. Ich bin jetzt 20 und da kann man doch so richtig aufdrehen.

Was erwartet dann die Konzertbesucher?

Küblböck: Ich bin reifer geworden, nicht mehr der kleine Bub. Ich rocke richtig ab. Das ist mir wichtig. Dabei ist eine Liveband mit sehr erfahrenen Musikern aus Österreich, da passt es auch mit der Kommunikation, und einige Tänzerinnen. Es ist eine bunte Show, die über zweieinhalb Stunden geht.

Da muss man für eine Tournee schon fit sein.

Küblböck: Ja, das stimmt. Ich jogge viel, habe einen Stepper zuhause, ernähre mich gesund, esse viel Obst und Gemüse.

Sie haben eine Platte "Don't close your eyes"als 4United mit den Superstar-Kollegen Stefanie, Gracia und Nektarios aufgenommen. Wird das fortgesetzt?

Küblböck: Nein. Das war eine einmalige Sache, eine Spendenaktion.

Worauf legen Sie jetzt Ihr Hauptaugenmerk: Musik, Schauspielerei, Werbung, Buch schreiben?

Küblböck: Ich versuche in erster Linie Sänger und dabei so variabel wie möglich zu sein. Die Schauspielerei war nur Nebensache.

Wo sehen Sie sich denn in fünf Jahren?

Küblböck: So weit denke ich noch nicht voraus. Ich versuche mein Ding durchzuziehen, etwas Revolutionäres zu bieten. Diese depressive Musik, die man derzeit ständig hört, hängt mir zum Hals heraus. Sachen wie die von Xavier Naidoo kann ich nicht mehr hören. Auch im Fernsehen kommt zu viel dramatische Musik. Deshalb setze ich auf was Gegenteiliges, biete in meinem Konzert Action und Party.

Sie haben in Ihren jungen Jahren schon viel erlebt. Gibt es Entscheidungen, die Sie bereut haben?

Küblböck: Ich würde nicht mehr gegen einen Gurkenlaster fahren. Aber sonst bereue ich nix.

Jeder Fehltritt von Ihnen wird medienmäßig ausgewertet, löst einen riesigen Rummel aus. Wie gehen Sie damit um?

Küblböck: Ich sehe das alles sehr locker. Ich lese eigentlich kaum noch Zeitungen, denn sonst würde ich ja verrückt werden. Die Medien sehen mich als einen aufgedrehten Menschen, der ich ja bin, und machen dann aber etwas daraus, was ihnen in den Kram passt. Das geht mir auf gut deutsch am Hintern vorbei. Ich habe mich stimmlich weiter entwickelt, unter anderem mit einem Gesangscoach gearbeitet, der schon für Michael Jackson tätig war.

Sie sind eine Person, die polarisiert. Ihre Fans lieben Sie abgöttisch, die anderen hassen Sie. Wie kommt man damit klar?

Küblböck: So etwas ist doch wichtig. Ich fände es schlimmer, wenn es anders wäre. Auch diejenigen, die mich nicht mögen, bringen mir Geld. Ich gehe da locker mit um. Die Leute diskutieren drüber. Es gibt schon zu viele aalglatte Menschen. Ich möchte etwas Besonderes machen.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne über sich lesen?

Küblböck: Küblböck singt besser als Pavarotti.

Ihr Vater ist nicht mehr Ihr Manager. Ihr Vertrag mit der BMG ist ausgelaufen. Ist die Karriere von Daniel Küblböck damit schon am Ende?

Küblböck: Nein, auf keinen Fall. Mein Vater und ich gehen getrennte Wege, ich lebe meine eigene Kreativität aus und einen neuen Plattenvertrag habe ich auch. Jetzt geht es erst richtig los.

Daniel Küblböck & Band treten am Samstag, 2. April um 19 Uhr in der Filharmonie Filderstadt auf. Karten zu 29,88 Euro gibt es beim i-Punkt der Stadt unter 0711/708 93 94 oder über ipunkt@filderstadt.de