Die Altbundespräsidenten werden nicht an der militärischen Verabschiedung von Christian Wulff teilnehmen. Auch andere Politiker haben sich kritisch zum Zapfenstreich geäußert.
Berlin – Alle vier noch lebenden Vorgänger von Altbundespräsident Christian Wulff (CDU) werden am Großen Zapfenstreich für ihn nicht teilnehmen. Die früheren Staatsoberhäupter Walter Scheel, Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Horst Köhler haben sich gegen eine Teilnahme an der militärischen Abschiedszeremonie entschieden, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe) mit Berufung auf die jeweiligen Büros der Altbundespräsidenten. Wulff soll am kommenden Donnerstag mit einem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr verabschiedet werden, was seitens der Opposition für Kritik gesorgt hatte.
Zapfenstreich unangemessen
So hatte unter anderem der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, die militärische Abschiedszeremonie für Wulff kritisiert. „Ich halte den Großen Zapfenstreich für Herrn Wulff für unangemessen“, sagte Kahrs „Handelsblatt-Online“. [dts Nachrichtenagentur]
Eine Geste des Anstands der alten Herren. Schön!
Einem Mann, der dem Ansehen der Politik so geschadet hat, sollte jede Ehrbekundung verweigert werden. Der Fall Wulff und seine Nachwehen schaden nicht nur der inneren Wahrnehmung von Politik. Gerade der Ehrensold ist eine Steilvorlage für Kritiker europäischer Sparforderungen, die von Deutschland ausgehen.