München – Der weltgrößte Anleiheninvestor Pimco hat sich nach den Marktturbulenzen vereinzelt mit italienischen Staatsanleihen eingedeckt. „Die jüngsten Kursrückgänge halten wir aus fundamentaler Sicht für übertrieben und haben sie zu einzelnen Käufen genutzt“, sagte Andrew Bosomworth, Leiter des Portfoliomanagements der Allianz-Tochter in München, der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe). Italien sei nicht Griechenland, so Bosomworth weiter.Er verwies unter anderem darauf, dass der Großteil der Anleihen von einheimischen Sparern gehalten würde. „Das reduziert die Gefahr, dass viel Geld aus dem Land abgezogen wird“, so der Anleihenspezialist. Sollte sich die Situation dennoch nicht beruhigen, sieht Bosomworth die Europäische Zentralbank in der Pflicht, um einen Dominoeffekt zu verhindern. „Sie müsste massiv Staatsanleihen kaufen und so den Zinsanstieg aufhalten.“ Er gehe derzeit allerdings nicht davon aus, dass die Situation außer Kontrolle gerate. In Zusammenhang mit den Problemen in Griechenland rückte Pimco von seiner Forderung ab, dass das Land die Euro-Zone verlassen müsse. Das sei nicht mehr kontrolliert möglich. „Ein Austritt würde mit einem ungeordneten Kapitalschnitt einhergehen und die Märkte ins Chaos stürzen“, so Bosomworth gegenüber der Zeitung. Er begrüßte dagegen eine geordnete Umschuldung. „Die Politik muss endlich erkennen, dass Sparen allein dort nicht hilft.“ Pimco ist mit einem verwalteten Vermögen von rund einer Billion Dollar die weltweite Nummer eins unter den Anleiheinvestoren. [dts Nachrichtenagentur]
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