Berlin – Die Bundesagentur für Arbeit wirft den Bundesländern Untätigkeit im Kampf gegen den Mangel an Pflegekräften vor und warnt vor drastischen Engpässen. „Es ist nicht zu verstehen, dass die Länder, die doch ein vitales Interesse an genügend qualifizierten Altenpflegekräften haben müssten, sich seit Jahren nicht bewegen“, sagte Vorstandsmitglied Raimund Becker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe). Dabei gehe es vor allem um die Finanzierung des dritten Förderjahres für arbeitslose Umschüler, die Verkürzung der Ausbildung und die Öffnung der Pflegeschulen für diese Personengruppe.
Dies sei „kein schönes Signal“ für die zu pflegenden in den jeweiligen Ländern, sagte Becker der Zeitung. Pfleger gehören schon heute zu den gesuchtesten Fachkräften in Deutschland. Die Arbeitsagentur spricht von „einem flächendeckenden Fachkräftemangel“. Derzeit dauert es im Bundesdurchschnitt 115 Tage, eine offene Stelle mit einem Altenpfleger zu besetzen. Das ist mehr als 40 Prozent über dem Durchschnitt für alle Berufe. Durch den demographischen Wandel dürfte sich die Situation noch verschärfen. [dts Nachrichtenagentur]