Würzburg (dts Nachrichtenagentur) – Der mutmaßliche Attentäter von Würzburg war offenbar schon seit Jahren psychisch auffällig. Das berichtet der „Spiegel“. Abdirahman A. traf nach seinem Umzug nach Würzburg im September 2019 auf einen kirchlichen Migrationsberater und soll ihm gesagt haben, er werde vom Geheimdienst verfolgt.
Ähnliches berichtete auch der Imam einer Moschee, die Abdirahman A. gelegentlich besucht haben soll. Der Somalier habe behauptet, er arbeite für den russischen und den amerikanischen Geheimdienst, so der Geistliche. „Er brauchte Hilfe“, sagte der Vorbeter dem „Spiegel“. Bewohner der Obdachlosenunterkunft, in der Abdirahman A. wohnte, sagten dem „Spiegel“, der 24-Jährige habe immer wieder Ärger gemacht. Vor etwa zwei Wochen, erzählten Bewohner der Unterkunft, habe sich die Lage zugespitzt. A. habe nur noch apathisch auf einem zusammengefalteten Karton gesessen und in die Luft gestarrt. Im Januar sei Abdirahman A. für eine Woche in psychiatrische Betreuung eingewiesen worden. Im Juni sei er erneut in die Klinik gekommen, nach einem Tag sei er jedoch entlassen worden, weil die Einrichtung annahm, dass von ihm keine akute Gefahr für andere ausgehe, berichtet das Magazin. Der Verteidiger des Beschuldigten sagte dem „Spiegel“: „Ich gehe davon aus, dass mein Mandant sich zum Tatzeitpunkt in einer psychischen Ausnahmesituation befunden haben muss.“