Foto: Kühe, über dts Nachrichtenagentur
München (dts Nachrichtenagentur) – Die bayerische Landesregierung setzt sich dafür ein, dass auf der Weide gehaltene Rinder im Regelfall auch dort geschlachtet werden dürfen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Befürworter der Praxis führen an, dass ein Tod vor Ort Schlachttieren den qualvollen Transport erspare und die Qualität des Fleisches verbessere.
Anfang 2020 wird Bayern den Bund per Bundesratsinitiative auffordern, die in Deutschland geltenden Regelungen zu erweitern und die Weideschlachtung im EU-Recht zu verankern. „Tiere sollen in vertrauter Umgebung tierschonend geschlachtet werden können“, fordert Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). „Das führt zu kurzen Wegen, stärkt die bäuerliche Landwirtschaft und ermöglicht den Verbrauchern den Erwerb regionaler Produkte.“
Bislang müssen Tiere laut EU-Rechtsvorgaben grundsätzlich im Schlachthof geschlachtet werden, in Deutschland auch in mobilen Schlachtanlagen. Nur ganzjährig im Freien gehaltene Rinder dürfen nach Genehmigung des Veterinäramts draußen getötet werden. Diese Erlaubnis soll nach dem Willen Bayerns auf nur saisonal im Freien gehaltene Rinder und auf Schweine erweitert werden. Derzeit erarbeitet das bayerische Umweltministerium eine Handreichung zur Weideschlachtung.