Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundesgesundheitsministerium hat offenbar massenhaft mangelhafte Masken an Pflegeheime und andere Einrichtungen verschickt. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“. Die Masken wurden demnach seit Herbst 2020 in Masken-Hilfspaketen an Beschäftigte im Gesundheitswesen geliefert.
Nach Recherchen der Wochenzeitung lassen diese Masken, die aussehen wie typische FFP2-Masken, zum Teil fast die Hälfte der Partikel durch, die sie eigentlich herausfiltern sollten. Die „Zeit“ ließ Masken testen, die das BMG vor Pflegeheimen, Sozialstationen und Tagespflegeeinrichtungen des hessischen Arbeiter-Samariter-Bundes abgestellt hatte. Geprüft hat die Masken im Auftrag der Zeitung ein Karlsruher Unternehmen. Manche Masken ließen 44 Prozent der Partikel bei dem üblichen Test mit Kochsalz einfach durch. Erlaubt sind bei FFP2-Masken aber nur sechs Prozent. Insgesamt verschickte der Bund zwischen dem 10. November 2020 und dem 31. Januar 2021 etwa 96 Millionen FFP2-Masken an Pflegeheime und andere Einrichtungen. Die Kosten beliefen sich nach Angaben der Regierung auf 5,5 Millionen Euro. Das BMG hat seit der Frühphase der Pandemie Millionen von Masken beschafft, teilweise in direkten Verträgen und teilweise in einem sogenannten Open-House-Verfahren, in dem Händler zu einem bestimmten Liefertermin einen Fixpreis von 4,50 Euro pro Maske garantiert bekommen hatten. Noch immer lagert das Gesundheitsministerium 300 Millionen FFP2- und eine Milliarde OP-Masken aus dieser Zeit. Das kostet den Bund bislang 33 Millionen Euro. Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen an die Regierung hervor.