Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das zur strikten Neutralität verpflichtete Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in einem Rundschreiben an seine Kreisverbände für eine SPD- Veranstaltung geworben und muss sich nun korrigieren. Wie der „Spiegel“ berichtet, gehe es um „Praxistage“ ab Ende Februar, an denen die SPD ihre Abgeordneten bundesweit in Alten- und Pflegeheime schicken will. Dort sollen sie sich nach dem Willen von Parteichef Sigmar Gabriel mit der „Alltagswirklichkeit“ vertraut machen, „Sprachrohr der Betroffenen sein“ – und nebenbei für SPD-Positionen in der Gesundheitspolitik werben.Das DRK fügte dem Terminhinweis auch einen fünfseitigen Leitfaden der SPD-Parteizentrale mit Bestelladressen für Plakate und Gesundheitsbroschüren sowie ein Schreiben Gabriels bei. Jörg Twenhöven, DRK-Präsident von Westfalen-Lippe, spricht nun von einer „peinlichen Panne“. In E-Mails werden die Kreisverbände der Wohlfahrtsorganisation jetzt aufgefordert, auch Vertreter anderer Parteien einzuladen. Die Vizepräsidentin des DRK, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, die gleichzeitig Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege ist, hatte die Aktion mit dem Sozialdemokraten Gabriel besprochen. Eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem Parteivorsitzenden sagte sie inzwischen ab: „Wir wollen doch keine Reklame machen für die SPD.“
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