Hamburg – Der Bund der Versicherten (BdV) hat die Verbraucher vor sinkenden Renditen der Lebensversicherungen gewarnt. In der „Bild-Zeitung“ (Samstagausgabe) sagte BdV-Vorstandsmitglied Thorsten Rudnik, dass viele Versicherte mit erheblich geringeren Auszahlungen ihrer Kapitallebensversicherungen rechnen müssten, als bisher prognostiziert. „Die Überschussbeteiligungen sinken seit Jahren dramatisch“, so Rudnik.„Uns sind Fälle bekannt, in denen Versicherte bis zu 80.000 Euro weniger herausbekommen als prognostiziert.“ Besonders Versicherte, die eine Immobilie mit einer Kapitallebensversicherung finanzieren wollten, „erleben oft eine böse Überraschung, weil sie viel weniger Geld von der Versicherung erhalten als erwartet“. Rudnik reagierte damit auf die aktuellen sogenannten Stand-Mitteilungen der Lebensversicherer, in denen die Unternehmen ihre Kunden über die zu erwartenden Auszahlungssummen zum Ende der Laufzeit der Versicherung informieren. Wegen der sinkenden Zinsen fallen die Schlussüberschüsse und damit die Auszahlungssumme bei vielen Versicherern erheblich geringer aus, als in den Vorjahren prognostiziert. Zudem sinkt seit 1996 auch der Garantiezins für Neuverträge von damals vier auf nur noch 1,75 Prozent im kommenden Jahr. Branchen-Experte Manfred Poweleit vom map-Report befürchtet deshalb erhebliche Auswirkungen auf die Altersversorgung. Der „Bild-Zeitung“ sagte Poweleit: „Künftige Rentner werden doppelt getroffen: Sie bekommen geringere gesetzlichen Renten und weniger von ihren Lebensversicherungen.“ Der Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Hasso Suliak, erklärte dagegen, die Gesamtleistung der Lebensversicherung könne sich „immer noch sehen lassen“. Die laufende Verzinsung liege im Branchenschnitt bei rund 4,1 Prozent und die Gesamtverzinsung bei etwa 4,8 Prozent. „Mehr Stabilität und Planungssicherheit bietet kein anderes Produkt.“ [dts Nachrichtenagentur]
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