Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, fordert ein neues Gremium zur Bestimmung des Unions-Kanzlerkandidaten. „Das Verhältnis von CDU, CSU und Bundestagsfraktion muss grundsätzlich neu geklärt werden“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Das gilt sowohl für die Kanzlerkandidatur, als auch für das Wahlprogramm.“
Aus Sicht Bäumlers braucht die Union künftig ein „gemeinsames, demokratisch legitimiertes Entscheidungsorgan, das die Stärke beider Parteien abbildet“. Konkret fordert der CDA-Vize die Bildung eines „Deutschlandrats der Union“. Darin sollten von den jeweiligen Parteitagen gewählte Vertreter beider Parteien den Kanzlerkandidaten aufstellen und das Programm beschließen. „Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist dieses Organ nicht, da sich dort zu viele Einzelinteressen austoben“, so Bäumler. Zur Lösung des aktuellen Streits brachte Bäumler eine Schlichtung ins Spiel. Als Schlichter kämen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (beide CDU) und der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sowie Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel (beide CSU) in Betracht.