Foto: Hermann Gröhe (CDU), Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Berlin – CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe stemmt sich gegen die Kritik aus den eigenen Reihen. Gröhe sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe), die CDU müsse auf zentrale gesellschaftliche Veränderungen beispielsweise in der Familien- oder Bildungspolitik reagieren. „Wir können unsere Augen nicht verschließen und die Uhr dreißig Jahre zurückdrehen“, betonte Gröhe.Der CDU-Politiker warnte davor, Zerrbilder der eigenen Partei zu zeichnen. Es sei richtig und wichtig, dass die Partei nach schmerzhaften Niederlagen und unbefriedigenden Umfragezahlen kritisch diskutiere. Inzwischen aber entstehe der Eindruck, dass mancher sich die CDU der achtziger Jahre zurück wünsche. In den vergangenen Tagen hatten unter anderem der CDU-Fraktionschef im hessischen Landtag, Christean Wagner, und CDU-Präsidiumsmitglied Philipp Mißfelder den Kurs der CDU als zu beliebig und Grünen-freundlich kritisiert. Gröhe widersprach dieser Darstellung: „Wenn wir uns in der Bildungs- und Familienpolitik weiter entwickeln, dann geschieht das um der Sache willen.“ Mit Blick auf kritische Anmerkungen zur schnellen Atomwende räumte Gröhe ein, dass die schnelle Reaktion auf Fukushima Glaubwürdigkeitsfragen aufwerfe. „Ich weiß, dass das die Partei sehr fordert.“ Zugleich aber seien alle auch 2007 schon mit dabei gewesen, als die CDU die Atomkraft nur noch zu einer Brückentechnologie bis zum Umstieg auf erneuerbare Energien begrenzt habe. Nun gehe es darum, die Atomwende umzusetzen. „In dem Maße, in dem wir die Energiewende jetzt vernünftig verwirklichen, können wir Vertrauen zurückgewinnen.“ [dts Nachrichtenagentur]