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Es galt bislang als unverrückbare und knallharte Ansage seitens der Politik: Es wird in Deutschland keine Impfpflicht für die Corona-Schutzimpfung geben. Doch seit einigen Tagen kreisen die Diskussionen um den Bruch dieses Versprechens.
Nachdem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder mit dem Vorschlag einer Impfpflicht für Pflegekräfte vorgeprescht war, äußert sich nun auch Alena Buyx – die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates – zum Thema. Mit den Worten: „Wir haben eine allgemeine Impfpflicht aus ethischen Gründen ausgeschlossen“ bestätigte sie in den ARD-Tagesthemen zwar die bisherige Haltung. Wies aber darauf hin, dass man unter bestimmten Umständen über eine „bereichsbezogene Impfpflicht“ nachdenken könne.
Die Frage der sterilen Immunität
Dabei stellte sie vor allem den Schutz von Menschen in den Vordergrund, die nur zu schützen seien, in dem man die Menschen, die sie pflegen, impfe. Allerdings fehle dafür noch das Wissen darüber, ob eine Impfung auch die Weitergabe des Virus effektiv unterbinde. Ob die Impfung also die sogenannte „sterile Immunität“ auslöst.
Montgomery: Auf Dauer brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht
Der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank-Ulrich Montgomery ging noch einen Schritt weiter. In einem Statement gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe formulierte er eine Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht: „Auf Dauer brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona.“ Montgomery wies aber darauf hin, dass dafür noch weitere Erkenntnisse zu den langfristigen Nebenwirkungen vorliegen müssten. Auch die Verfügbarkeit von genügend Impfstoff wäre eine zwingende Voraussetzung für eine solche Pflicht.