Foto: Markus Söder, über dts Nachrichtenagentur
München (dts Nachrichtenagentur) – Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat sich gegen eine Urwahl des Unions-Kanzlerkandidaten ausgesprochen. „Sie verstößt gegen die Idee einer gemeinsamen Entscheidung von CDU und CSU“, sagte er in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. Es könne nicht sein, „dass eine Unionsschwester per Urwahl einen Kanzlerkandidaten bestimmt und die andere das nur noch abnicken kann“.
Die Junge Union will auf dem Deutschlandtag in Saarbrücken über einen Antrag für eine Urwahl des nächsten Kanzlerkandidaten abstimmen. Söder sagte: „Was machen wir, wenn am Ende drei oder vier Kandidaten jeweils 20 Prozent bekommen? Dann haben wir nur beschädigte Kandidaten, weil am Ende klar ist, dass keiner eine Mehrheit hat. Wer gewinnen will beim Wähler, braucht großen Rückhalt der ganzen Partei.“ Laut Söder hat der Wahlsieg von Sebastian Kurz in Österreich gezeigt, dass Parteien dann am erfolgreichsten seien, wenn sie geschlossen aufträten: „Wer endlose Personaldiskussionen führt, verunsichert nur seine Wähler.“
Zu seinen eigenen Ambitionen auf eine mögliche Kanzlerkandidatur hielt sich Söder bedeckt. Der Parteichef schloss es nicht ausdrücklich aus, als Spitzenkandidat von CDU und CSU in den Wahlkampf zu ziehen. „Meine Aufgabe ist Bayern. Was nicht heißt, dass ich mich nicht auch national für die Union einbringen werde. Aber als Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender.“