Foto: Stefan Müller (CSU), Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Berlin – Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, hat es als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet, dass Abweichler bei der jüngsten Euro-Entscheidung des Bundestages aus der Fraktion während und nach der Entscheidungsfindung „mit eigener Pressearbeit den Eindruck verstärkt haben, nur die Nein-Sager seien die eigentlich aufrechten Abgeordneten“. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Dienstag-Ausgabe) nannte Müller zugleich die dem Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) zugeschriebenen Aussagen gegenüber dem Nein-Sager Wolfgang Bosbach als „unangemessen“. Nach Teilnehmerberichten aus einer Führungsrunde der Unions hatte zuvor auch Fraktionschef Volker Kauder gegenüber Bosbach mit Blick auf die Gesamtlage für die Koalition erklärt: „Wenn es scheitert, bist Du schuld.“Einer der Stellvertreter Kauders hatte bereits am Abstimmungstag in der vergangenen Woche gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ erklärt: „Jetzt können sich die Wortführer wie Wolfgang Bosbach oder Klaus-Peter Willsch die nächste Legislaturperiode abschminken.“ Man werde „solche Leute, die nicht wüssten, wann es darauf ankommt, garantiert für die nächste Wahl nicht mehr berücksichtigen“. Der CSU-Politiker Müller kritisierte auch eigene hohe Funktionäre: „Es geht auch nicht, dass hohe Funktionsträger der Koalition denen attestieren, die dem erweiterten Euro-Rettungspaket nicht zugestimmt haben, sie seien die Aufrechten in der Koalition und die anderen würden die Probleme nicht wirklich sehen“. Zuvor hatte CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer erklärt: „Wolfgang Bosbach hat sich immer um eine sehr fundierte Argumentation bemüht. Er ist bestimmt kein Querulant.“ [dts Nachrichtenagentur]