Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Bank muss sich erstmals Schadensersatzforderungen von Anlegern des Riesenradfonds Global View stellen. Vor dem Landgericht Frankfurt wird am Freitag die Klage eines Ehepaars verhandelt, das der Bank und der Fondsinitiatorin DBM Fonds Invest Falschberatung und fehlerhafte Prospektgestaltung vorwirft. Die Kläger fordern 30.000 Euro plus Zinsen zurück.Hunderte ähnlicher Klagen sind in Vorbereitung. Insgesamt hatten Anleger mehr als 200 Millionen Euro in den Fonds gesteckt, der Riesenräder etwa in Berlin und Peking finanzieren sollte. Übrig sind noch rund 20 Millionen Euro, obwohl kein Projekt verwirklicht wurde. Die ABN Amro Bank, die Muttergesellschaft der DBM Fonds Invest, bot Anlegern eine sofortige Abfindung über 60 Prozent ihrer Investition an, was mehr als 90 Prozent annahmen. Die Deutsche Bank war an dem Fonds nicht beteiligt. Sie sammelte nur gegen Provision Geld dafür ein. Nun könnte der Fonds für sie teuer werden. „Die Deutsche Bank erwartet eine Klagewelle“, sagt Rechtsanwalt Tilman Langer, der rund 20 Geschädigte vertritt. Eine Münchner Anwältin bereitet 350 Klagen vor, bei denen es um insgesamt rund fünf Millionen Euro geht. Die Deutsche Bank erklärt, dass bei der Beratung grundsätzlich Chancen und Risiken „ausführlich beleuchtet“ worden seien. Zum laufenden Verfahren wollten beide Beklagten sich nicht äußern.
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