Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem das durchschnittliche Rentenalter in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen war, gehen die Deutschen nun wieder früher in Rente. Der Grund für die Entwicklung ist nach Daten der Deutschen Rentenversicherung, dass Menschen verstärkt mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen, wie der „Spiegel“ berichtet. Lag das Renteneintrittsalter im Jahr 2000 noch bei 62,3 Jahren, kletterte es bis 2014 auf 64,1 Jahre.
Für den Anstieg sorgten die Anhebung der Altersgrenzen für den Rentenbeginn und das Auslaufen diverser Vorruhestandmodelle. Doch 2015 ist das Eintrittsalter wieder auf 64,0 Jahre gesunken – im Sommer 2014 hat die Große Koalition die zusätzliche Möglichkeit geschaffen, unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente zu gehen. Damit wird derzeit das langfristige Ziel der Politik nicht erreicht, das tatsächliche Renteneintrittsalter anzuheben, um das Rentensystem zu stabilisieren. Erst diese Woche hat die Bundesbank darauf hingewiesen, dass das Alter für den gesetzlichen Rentenbeginn bis 2060 auf 69 Jahre steigen müsse, sonst werde die Rentenversicherung in der Zukunft gefährdet.