Foto: DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann, DIHK, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Wirtschaft klagt über fehlende Ausbildungsreife und mangelnde persönliche Kompetenzen vieler junger Leute. „Jeder zweite Betrieb ist vor allem unzufrieden mit der Leistungsbereitschaft der Jugendlichen. Aber auch bei Belastbarkeit und Disziplin sieht es zunehmend ähnlich schlecht aus“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, gegenüber „bild.de“.Solche Defizite verschlechterten die Ausbildungschancen erheblich. Driftmann sagte weiter: „Wer Kundenkontakt hat, für den sind Freundlichkeit und Höflichkeit unerlässlich.“ Der DIHK drängt auf eine stärkere Kooperation von Betrieben und Schulen, um jungen Leuten schon frühzeitig ganz praktisch zu zeigen, worauf es im Berufsleben ankomme. Auch das deutsche Handwerk sieht nach wie vor Defizite bei der Ausbildungsreife. Der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) Holger Schwannecke sagte „bild.de“: „Allerdings haben viele der Auszubildenden aufgrund ihrer oft schwachen schulischen Vorbildung Probleme, vor allem in der Berufsschule.“ Viele Handwerksmeister unterstützten leistungsbereite Auszubildenden durch Nachhilfestunden, damit sie ihre Gesellenprüfung schafften. Viele Handwerkskammern versuchen nach Angaben des Verbandes außerdem, Defizite auch auf anderen Wegen zu mindern. So veranstaltet laut ZDH die Handwerkskammer Frankfurt/Oder mittlerweile „Knigge-Lehrgänge“ für Jugendliche, weil einige Betriebe in der Vergangenheit über Schwierigkeiten der Jugendlichen in puncto Höflichkeit, Freundlichkeit oder Teamfähigkeit berichtet hatten. Ziel sei es, die sozialen Kompetenzen der jungen Leute zu stärken.