Der für Sonntag angekündigte 50-stündige Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) findet offenbar doch nicht statt. Die Deutsche Bahn sowie die Gewerkschaft akzeptierten am Samstagnachmittag einen Vergleichsvorschlag des Amtsgerichts Frankfurt, wie der HR berichtet. Demnach wird die EVG auf den geplanten Ausstand verzichten.
Die Deutsche Bahn hatte zuvor mit erheblichen Auswirkungen auf den Bahnverkehr gerechnet. „Wir gehen davon aus, dass am Montag das Land lahmgelegt ist und dass so gut wie kein Eisenbahnverkehr möglich ist.“, sagte Martin Seiler – Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG – zum geplanten Streik.
Bahn hatte Eilantrag eingereicht
Ob es trotzdem zu Einschränkungen des Bahnverkehrs kommen wird, war zunächst noch unklar. Die Bahn hatte am Samstagmorgen einen Eilantrag beim Gericht eingereicht, um den Streik, der von Sonntag, 22 Uhr, bis Ende Dienstag laufen sollte, noch zu verhindern. Dieser sei „unverhältnismäßig“ und schädige Kunden sowie unbeteiligte Dritte, hatte der Konzern argumentiert.
Die Gewerkschaft hatte der DB vorgeworfen, auf zentrale Forderungen nicht einzugehen. Sie fordert für rund 230.000 Beschäftigte mindestens 650 Euro mehr Lohn im Monat oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Einkommen bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Die EVG vertritt rund 185.000 Mitglieder. Im Zuge der aktuellen Tarifrunde fand erstmalig am 27. März dieses Jahres ein Warnstreik statt.
mit Material der dts Nachrichtenagentur