Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 163.335 Ehen geschieden, das waren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag weiter mitteilte, ging den Scheidungen in der Regel eine vorherige Trennungszeit der Ehepaare von einem Jahr (82,9 Prozent) oder von drei Jahren (15,8 Prozent) voraus. 51 Prozent der Scheidungsanträge stellten die Ehefrauen, 41 Prozent die Männer.
Die übrigen Anträge wurden von beiden gemeinsam gestellt. Diese Anteile variieren mit dem Vorhandensein minderjähriger Kinder: Bei den gut 81.000 Trennungen von Paaren ohne minderjährige Kinder reichten die Frauen 50 Prozent der Anträge ein, bei Scheidungen mit vier oder mehr betroffenen Kindern waren es dagegen 60 Prozent. 2015 waren von der Scheidung ihrer Eltern insgesamt rund 132.000 minderjährige Kinder betroffen. Die Trends zur längeren durchschnittlichen Ehedauer wie auch zum höheren Durchschnittsalter der Geschiedenen setzen sich weiter fort. Die 2015 geschiedenen Ehen hatten im Durchschnitt etwa 15 Ehejahre bestanden. Für die 1990 Geschiedenen war die durchschnittliche Ehedauer noch dreieinhalb Jahre kürzer gewesen (11,5 Jahre). Seit 1990 ist der Altersdurchschnitt der Geschiedenen – auch als Folge des späteren Heiratens – um fast acht Jahre angestiegen (für Männer auf gut 46 Jahre und für Frauen auf gut 43 Jahre).