Berlin – Der stellvertretende Ankläger im Eichmann-Prozess, Gabriel Bach, muss auch 50 Jahre nach der Verhandlung noch daran denken. Im Gespräch mit dem „Zeit“-Magazin sagte der Jurist: „Ich höre noch immer seine Schritte da draußen und sehe, wie er sich mir gegenübersetzt. Eichmann war ein absolut Besessener gewesen … Noch am Schluss, als er den Krieg längst verloren glaubte, fuhr er persönlich nach Auschwitz, um die Zahl der Tötungen von zehn- auf zwölftausend täglich heraufzusetzen.“Bach ist 84 Jahre alt und lebt in Israel. „Vielleicht konnte und kann ich das alles ja nur deshalb ertragen, weil meine eigene Familie nicht dieses Schicksal erleiden musste“, sagte Bach über den Prozess der genau vor 50 Jahren begann. Bachs Familie war 1938, zwei Wochen vor der Reichspogromnacht nach Holland geflohen. Seinem Vater gelang es sogar, noch Verwandte aus den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald herauszuholen. „Er hat die Dinge vorausgesehen“, sagte Bach. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelGoogle plant Beteiligung an deutschem Solarpark
Nächster Artikel Schauspieler Kai Schumann war als Kind ein Draufgänger
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA