Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die deutschen Steuerzahler haben für die Beteiligung der Bundeswehr an dem internationalen Militäreinsatz in Afghanistan bislang rund 12,5 Milliarden Euro aufgewendet. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums dem ARD-Hauptstadtstudio. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, über die das ARD-Hauptstadtstudio berichtet, listet die Bundesregierung die Ausgaben für die Jahre 2001 bis Ende 2020 tabellarisch auf.
Daraus geht hervor, dass sich die Ausgaben in diesem Zeitraum auf etwa 12,2 Milliarden beliefen. Hinzu kommen die Aufwendungen für das laufende Jahr. Am kostspieligsten war der Bundeswehreinsatz demnach in den Jahren 2011 und 2012, die mit der Rekordsumme von jeweils über 1,2 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Im vergangenen Jahr gab Deutschland 394 Millionen Euro aus. Verglichen mit den Vorjahren stiegen die Kosten damit noch einmal leicht an. Die Bundeswehr ist derzeit noch im Rahmen der NATO-Ausbildungs- und Trainingsmission „Resolute Support“ in Afghanistan. Zuvor hatte sie sich auch an der „International Security Assistance Force“ (ISAF) und der „Operation Enduring Freedom“ (OEF) beteiligt. Eine Gesamtsumme, die auch Ausgaben für das zivile Engagement in Afghanistan einschließt, enthält das Papier nicht. Allein für humanitäre Hilfe im Rahmen des Afghanistan-Engagements investierte die Bundesregierung den Angaben zufolge insgesamt 425 Millionen Euro. Nachdem US-Präsident Joe Biden die endgültige Heimkehr aller US-Truppen bis zum 11. September dieses Jahres aus Afghanistan angekündigt hatte, verständigten sich auch die NATO-Partner auf einen Abzug vom Hindukusch, der am 1. Mai beginnen soll. Damit endet nach fast 20 Jahren auch das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan. Was die Aufarbeitung des fast zwei Jahrzehnte weilenden Einsatzes angeht, so stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort bei Beendigung des Militäreinsatzes einen „Abschlussbericht“ in Aussicht. Das zivile Engagement betreffend sei beabsichtigt, heißt es in dem Papier wörtlich, eine „ressortgemeinsame strategische Evaluierung“ anzustoßen. Und zwar im Jahr 2022.