Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erwartet von der Bundesregierung Einsatz gegen den Klimawandel und für mehr soziale Gerechtigkeit. „Sie muss eine Regierung sein, die die nächsten Jahre jetzt wirklich nutzt, um endlich die Umsteuerungsprozesse in Gang zu setzen“, sagte Heinrich Bedford-Strohm dem „Mannheimer Morgen“ (Samstagsausgabe). „Wir haben als Kirchen seit Jahrzehnten darauf hingewiesen, dass wir die Erde nicht länger zerstören dürfen – etwa bei der Weltkonferenz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Seoul 1990. Leider hat man damals die Stimme der Weltkirchen nicht gehört“, so Bedford-Strohm.
Daher sei er „dankbar, dass die jungen Leute es nun geschafft haben, dieses Thema ins Zentrum zu rücken“, so der EKD-Ratsvorsitzende, dessen Amtszeit im November endet. Das zweite wichtige Thema, das die neue Bundesregierung angehen müsse, sei soziale Gerechtigkeit. „Was nicht passieren darf, ist, dass man am Ende bei den sozial Schwachen kürzt, weil man zwischen Verschuldungsbremse und steuerpolitischen Vorgaben das Geld nicht bezahlen kann“, so Bedford-Strohm. „Dagegen werden wir protestieren, sollte das der Fall sein“, kündigte er an.