Erfurt – Die Kirche muss Mitgefühl auch mit Stasi-Spitzeln entwickeln: Dafür hat sich die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann ausgesprochen. Auch ein Täter sei nach christlichem Verständnis „mehr als die Summe seiner Taten“, sagte sie der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Es falle nicht leicht, diesen Gedanken angesichts von schwerem Unrecht durchzuhalten.Doch seien Christen hier gefordert. Wenig berücksichtigt sei bisher auch die Beobachtung, „dass manche Täter, etwa viele inoffizielle Mitarbeiter, erst einmal zu Opfern gemacht worden sind und dann erpresst wurden“. Zugleich kündigte die Bischöfin eine neue Initiative zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts an. In ihrer Kirche werde eine Gruppe Vorschläge erarbeiten, welche zusätzlichen Schritte zur Aufdeckung und Verarbeitung von Unrecht nötig seien. Viele Täter stünden bis heute nicht zu ihrem Handeln, solange es ihnen nicht nachgewiesen werde. [dts Nachrichtenagentur]
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