Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch hat sich erstmals in die Reformdebatte der Kirche eingeschaltet und dabei die Forderungen des Theologenmemorandums zurückgewiesen. In einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“ (Sonntagausgabe) schreibt der Freiburger Erzbischof über die Erklärung der rund 230 Theologieprofessoren: „Bei allem Wohlwollen für die Autorinnen und Autoren: Mag jemand im Ernst glauben, dass die Verwirklichung der hier aufgelisteten Reformforderungen zur erwünschten Blüte von Glauben und Kirche führt?“ Zollitsch hatte unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals im vergangenen Jahr selbst zu einem Dialogprozess zwischen Laien, Priestern und Bischöfen aufgerufen. Nun kritisiert der Erzbischof, dieser Aufruf habe bei „nicht wenigen“ zu dem Missverständnis geführt, schon lange bekannte Anliegen erneut in die Diskussion zu bringen.„Es ist in dieser Situation vielleicht nicht vermeidbar, gewiss aber nicht hilfreich, dass derzeit in rascher Folge Forderungen und Postulate auf den Markt geworfen werden – formuliert nach der Art von Mängellisten, die möglichst rasch abgearbeitet werden müssten“, so Zollitsch. Letztlich müsse sich die Kirche aber darauf konzentrieren, wie die Frage nach Gott in der modernen Gesellschaft wach gehalten und christlich beantwortet werden könne.
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