Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die EU-Einreisebeschränkungen für vollständig geimpfte US-Bürger auch einseitig aufzuheben, stößt in Brüssel und Berlin auf ein gemischtes Echo. Das berichtet der „Spiegel“. Wenn von einem Menschen kein Infektionsrisiko mehr ausgehe, müsse eine Einreise möglich sein, sagte EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU).
„Das sollte für Amerikaner in der EU gelten, aber auch für Europäer in den USA.“ Darauf müsse man bestehen. Ähnlich äußerte sich Ismail Ertug, Vizefraktionschef der Sozialdemokraten. Eine Öffnung für Amerikaner „wäre nur denkbar, wenn die USA auch geimpfte Europäer einreisen lassen“. Die Kommission wird den EU-Staaten voraussichtlich kommende Woche vorschlagen, bisher geltende Empfehlungen für Einreisebeschränkungen aus bestimmten Drittstaaten zu lockern. Von der Leyen hatte in der „New York Times“ in Aussicht gestellt, dann auch die USA auf die Liste dieser Länder zu setzen. Einreisebeschränkungen für US-Bürger in die EU seien angesichts der „erheblichen Fortschritte“ bei der Impfkampagne der USA „ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zu rechtfertigen“, sagte auch Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Die letzte Entscheidung darüber liegt ohnehin bei den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten, von denen einige bereits vorgeprescht sind. Griechenland hat kürzlich die Beschränkungen für Reisende mit Impfung oder negativem Corona-Test aufgehoben, Zypern will am 10. Mai nachziehen.