Berlin – Der Europapolitiker Hans-Gert Pöttering (CDU) hat seine christdemokratischen Parteikollegen wegen ihrer Haltung in der EU-Flüchtlingspolitik kritisiert. Die Debatte sei oft von Fremdenangst bestimmt, sagte er der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. „Viele sehen gar nicht, dass mit mehr Demokratie und mehr Freiheit zum Beispiel dem Terrorismus der Boden entzogen wird. Wir brauchen eine entschieden positivere Haltung zur Entwicklung in Ländern wie Ägypten und Tunesien“, forderte er.Es müsse gerade im Namen der christlichen Grundwerte Europas ein Ziel sein, dass ein Kampf der Kulturen verhindert werde, so Pöttering. Für die Flüchtlingspolitik der EU schlug der EVP-Abgeordnete flexible Lösungen vor: „Vorstellbar wäre, einer bestimmten Anzahl von Menschen aus den arabischen Ländern, den Zugang zur EU zu ermöglichen. Dieses müsste von ihnen beantragt werden. Es würde den Druck verringern, illegal in die EU zu kommen. Diesen Menschen müsste ermöglicht werden, hier ein oder zwei Jahre zu arbeiten und dann in ihre Heimat zurückzugehen.“ Grundsätzlich könne die EU aber nicht die wirtschaftlichen Probleme der Länder der Welt lösen. Hans-Gert Pöttering ist Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Mitglied des Europaparlaments. Von 2007 bis 2009 war er Präsident des Europaparlaments. [dts Nachrichtenagentur]
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