Foto: Ehemaliger Bundesbankpräsident Axel Weber, Bundesbank, über dts Nachrichtenagentur
Frankfurt/Main – Ex-Bundesbankchef Axel Weber hat seine Kollegen im Zentralbankrat der EZB in einem Brief vom 7. Mai 2010 eindringlich vor dem Kauf von Staatsanleihen gewarnt. Das sei „eine klare Verletzung des Vertrages“, der Grundlage für die Errichtung der EZB war. Die Notenbank müsse „dem Druck der Regierungen widerstehen“, zitiert das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ aus dem bisher unbekannten Brief, den Weber als E-Mail kurz vor dem Mehrheitsentscheid des EZB-Rats für den Ankauf von Griechenland-Anleihen im Vorjahr abgeschickt hatte.Die Reputationsrisiken für die Notenbank seien viel höher als die möglichen kurzfristigen Kursgewinne bei den Staatsanleihen. „Lassen Sie uns nicht unsere Völker enttäuschen“, mahnte Weber. Er kündigte bereits in der E-Mail an, sein Nein öffentlich zu machen, falls der EZB-Rat anders entscheide. Am vorvergangenen Wochenende hatte auch Bundesbank-Chef Jens Weidmann eine EZB-Ratsmehrheit gegen sich, als es um den Aufkauf von italienischen und spanischen Staatsanleihen ging. [dts Nachrichtenagentur]