Berlin – Thilo Sarrazin und andere haben nach Ansicht von Extremismusexperten ein ideologisches Klima vorbereitet, in dem Taten von Extremisten wie Anders Behring Breivik möglich wurden. Der Rechtsextremismusforscher Klaus Ahlheim sagte der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“, Sarrazin habe das rassistische Denken in den öffentlichen Diskurs eingespeist, fremdenfeindlichen Vorurteilen und tief sitzenden Ressentiments eine „seriöse“ Stimme gegeben. Sarrazin eine indirekte Mitschuld an den Massenmorden in Norwegen zu geben, gehe allerdings deutlich zu weit.„Aber natürlich haben Sarrazin und andere ein Klima vorbereitet, das dem Äußersten günstig ist“, sagte Ahlheim der Zeitung. Ähnlich sieht es Wolfgang Benz, ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin. „Der Sumpf ist nicht unbedingt Schuld an den Blüten, die auf ihm gedeihen. Aber ohne den Sumpf gäbe es diese Blüten nicht“, so Benz. In weniger extremer Form sei Breiviks Gedankengut längst in der bürgerlichen Mitte angekommen. „Das beweist der Erfolg von Sarrazins Buch.“ Ausgelöst hatte die neue „Nährboden-Debatte“ SPD-Chef Sigmar Gabriel mit seiner Äußerung, ein fremdenfeindliches Klima begünstige Attentate. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelCDU-Politiker Laschet hält SPD-Kritik an Sarrazin für falsch
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA