Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Das Fahrgastaufkommen im Linienverkehr hat sich laut der aktuellsten verfügbaren Daten zumindest bis Ende Juni noch immer nicht vom Corona-Einbruch erholt. Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2021 rund 42 Prozent weniger Fahrgäste gezählt als in dem noch nicht von der Coronakrise betroffenen 1. Quartal 2019, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Für das 2. Quartal 2021 ergab sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 ein Rückgang um 38 Prozent.
Verglichen mit dem ersten Corona-Jahr 2020 waren im 1. Quartal 2021 insgesamt 39 Prozent weniger Menschen im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs (Nahverkehr: -38 Prozent, Fernverkehr: -67 Prozent). Dagegen wurden im 2. Quartal 2021 Busse und Bahnen wieder stärker genutzt als im von der ersten Corona-Welle geprägten 2. Quartal 2020: Von April bis Juni diesen Jahres fuhren insgesamt 20 Prozent mehr Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen als im Vorjahresquartal (Nahverkehr: +20 Prozent; Fernverkehr: +51 Prozent), so die Statistiker. Unterm Strich waren damit im 1. Halbjahr 2021 deutlich weniger Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark ging im 1. Halbjahr 2021 die Fahrgastzahl im Eisenbahn-Fernverkehr zurück: Mit 28,0 Millionen Personen reisten 34 Prozent weniger Menschen in Fernzügen als im 1. Halbjahr 2020. Der Fernbusverkehr brach sogar um 92 Prozent auf 0,3 Millionen Fahrgäste ein. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 betrug der Fahrgastrückgang im 1. Halbjahr 2021 insgesamt 42 Prozent. Im Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen waren mit 680 Millionen Fahrgästen 24 Prozent weniger Menschen unterwegs als im Vorjahreszeitraum. Mit Straßenbahnen fuhren 1,1 Milliarden Fahrgäste (-23 Prozent). Die derzeit gemeldeten Daten für den Nahverkehr insbesondere mit Bussen, der lediglich einen Rückgang um rund 10 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Fahrgäste aufweist, bilden aber möglicherweise den tatsächlichen Rückgang nicht vollständig ab – unter anderem deshalb, weil im Nahverkehr viele Fahrgäste Zeitkarten besitzen. Diese Tickets wurden vermutlich aufgrund der Pandemie vergleichsweise selten genutzt, so das Bundesamt.