Berlin – Um die Besetzung der drei Stellvertreter des designierten FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler drohen innerparteiliche Kämpfe. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, gibt es weit mehr Bewerber als Plätze. Laut Parteikreisen will sich Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger um den stellvertretenden FDP-Vorsitz bewerben ebenso wie der hessische Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn.Für Röslers junge Generation solle NRW-Landeschef Daniel Bahr als dritter Stellvertreter kandidieren. Aber auch Europa-Politikerin Silvana Koch-Mehrin werde als aussichtsreiche Kandidatin gehandelt. Obendrein wolle nun wohl Wirtschaftsminister Rainer Brüderle seinen schon fast verloren geglaubten Vizeposten an der FDP-Spitze behalten. Für Baden-Württemberg könnte zudem Bundesminister Dirk Niebel einen Vizeposten beanspruchen. Die umstrittene Faktionschefin Birgit Homburger will „Focus“ zufolge auf dem Bundesparteitag nicht mehr für das Präsidium kandidieren, um einer Abstrafung durch die Delegierten zu entgehen. Wie „Focus“ unter Berufung auf hohe Fraktionskreise berichtet, steigert sie mit einem Spiel auf Zeit ihre Chancen, Ende Oktober ihre Wiederwahl in der Bundestagsfraktion zu bestehen. Denn sonst könnte Parlamentsgeschäftsführer Otto Fricke ihre Nachfolge antreten. Röslers Gesundheits-Staatssekretär Stefan Kapferer wird „Focus“ zufolge künftig die Politik der fünf FDP-Minister koordinieren. Bislang hatte diese Aufgabe Staatssekretär Martin Biesel im Auswärtigen Amt inne. Biesel könne dort mit neuer Aufgabenverteilung die Stelle von Staatssekretär Peter Ammon übernehmen, der im Juli als Botschafter nach Washington wechsele. Dann hätte die FDP mit zwei Jahren Verspätung den dritten beamteten Staatssekretär im Auswärtigen Amt eingespart, wie im Wahlkampf 2009 versprochen. [dts Nachrichtenagentur]
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