Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP fordert ein Hilfspaket für junge Menschen in der Coronakrise. Das berichtet die RTL/n-tv-Redaktion. Die Fraktion will demnach unter anderem erreichen, dass alle Studierenden zwei Semester zusätzlich zur Regelstudienzeit mit weiterlaufendem BAföG-Anspruch bekommen und Sitzenbleiber in der Schule wegen der Pandemie nicht benachteiligt werden.
Bund und Länder sollten sich darauf verständigen, dass Schüler die unkomplizierte Möglichkeit haben, das Schuljahr zu wiederholen, ohne dass dies auf die Verweildauer insbesondere in der gymnasialen Oberstufe angerechnet werde, heißt es in dem Antrag „Jugend im Lockdown“, den die Liberalen am Freitag ins Plenum einbringen. „Die Schul- oder Studienzeit sollte in der Krise unkompliziert verlängert werden können, um Sicherheit zu schaffen“, sagte der Sprecher für Studium und berufliche Bildung der FDP-Fraktion, Jens Brandenburg, RTL und n-tv. Junge Menschen hätten in der Krise viel geleistet und viel entbehrt. „Sie tragen die milliardenschweren Schuldenberge der Krise, finden mit ihren eigenen Sorgen aber kaum Gehör. Das muss sich ändern.“ Die Bundesregierung solle endlich einen Jugendgipfel einberufen. Mit den Ländern habe die Bundesregierung detailgenaue Öffnungsschritte für Flugschulen, botanische Gärten und Opernhäuser definiert, so Brandenburg. „Die Hochschulen mit ihren drei Millionen Studierenden haben sie ganz vergessen.“ Junge Menschen hätten auch Anspruch auf eine Impfperspektive. „Wir brauchen jetzt schnellstmöglich verlässliche Studien zur Wirkung der Impfstoffe bei jungen Menschen, um ihren Lockdown nicht unnötig zu verlängern.“ Die FDP spricht sich in dem Antrag außerdem dafür aus, an den Schulen kostenlose FFP-Masken für Schüler und Lehrer zu verteilen. Außerdem soll in einem „Digitalpakt 2.0“ Geld für die digitale Weiterbildung von Lehrkräften und professionelle IT-Experten an den Schulen fließen. Müssten Kinder wegen Schul- oder Kitaschließungen zu Hause betreut werden, sollten auch alle Selbstständigen und Privatversicherten Anspruch auf das wegen Corona ausgeweitete Kinderkrankengeld bekommen. In ihrem Antrag fordert die FDP von der Bundesregierung, die gesundheitlichen Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen auf junge Menschen im Auge zu behalten, etwa Depressionen oder Essstörungen. Bei der Niederlassung von Psychotherapeuten müssten bürokratische Hürden reduziert werden, um mehr Behandlungskapazitäten zu schaffen. Mit der Approbation solle automatisch die kassenärztliche Zulassung erfolgen. Bund und Länder sollen nach dem Willen der FDP zudem möglichst bald sportliche Aktivitäten wieder erlauben, um Bewegungsmangel und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken.