Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 72 Prozent der Bundesbürger halten laut einer Forsa-Umfrage die beschlossene Verlängerung des Lockdowns für richtig. 25 Prozent sind mit der Verlängerung nicht einverstanden, so die Erhebung für RTL und ntv, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Mehrheitlich abgelehnt wird die Verlängerung des Lockdowns ausschließlich von den Anhängern der FDP (66 Prozent) und der AfD (84 Prozent).
In der Befragung gibt jeder Zweite (50 Prozent) an, dass er davon ausgehe, dass nach dem 7. März damit begonnen wird, die Beschränkungen schrittweise zu lockern. 45 Prozent glauben hingegen, dass der gerade verlängerte Lockdown nach dem 7. März noch einmal verlängert oder sogar verschärft wird. 40 Prozent der Befragten finden es richtig, dass jedes Bundesland selbst über die Öffnung von Kitas und Schulen entscheidet. Die meisten (58 Prozent) hätten es jedoch vorgezogen, wenn man sich hier auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen geeinigt hätte. Die Verlängerung des Lockdowns trotz sinkender Infektionszahlen wird unter anderem mit der zunehmenden Verbreitung von Corona-Mutanten begründet, von denen vermutet wird, dass sie weitaus ansteckender sind als das Originalvirus. 72 Prozent finden die vielfachen Warnungen vor Corona-Mutanten, insbesondere vor der britischen, der brasilianischen oder der südafrikanischen Variante, angemessen. 24 Prozent halten diese Warnungen für übertrieben. Mehrheitlich teilen diese Meinung nur die Anhänger der FDP (64 Prozent) und der AfD (80 Prozent). 42 Prozent der Bundesbürger geben an, dass sie die Möglichkeit zum Einkaufen in der Nachbarstadt oder dem Nachbarkreis auf jeden Fall oder wahrscheinlich nutzen würden, falls die Läden im eigenen Landkreis noch Corona-bedingt geschlossen sind. 57 Prozent der Befragten geben an, sie würden dies wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall tun. Unter-60-Jährige würden eine solche Möglichkeit zum Einkaufen in der Nachbarstadt oder dem Nachbarkreis im Durchschnitt häufiger nutzen als ältere Bürger. 35 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie und der dagegen ergriffenen Maßnahmen seien mittlerweile schwerwiegender als die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung durch Ansteckungen mit dem Coronavirus. Die meisten Bürger (57 Prozent) sehen das jedoch nicht so. 70 Prozent glauben, dass es ähnliche oder weitergehende Lockerungen wie im Sommer 2020 auch im Sommer 2021 geben wird. 26 Prozent rechnen nicht damit. Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL am 11. Februar 2021 erhoben. Datenbasis: 1.005 Befragte.