Foto: Annette Schavan, dts Nachrichtenagentur
Berlin – Nach der vehementen Kritik am so genannten Bologna-Prozess hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) einen Diskussionsbedarf über die Hochschulqualität eingeräumt. „Die ersten Jahre von Bologna waren geprägt von Strukturüberlegungen“, sagte Schavan dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Jetzt ist es wichtig, dass uns die Vorstellung von Wissenschaft, die auch bildet, nicht verlorengeht.“Darauf wolle sie in den nächsten Jahren „einen Schwerpunkt legen“. Viele Universitäten böten Studenten mittlerweile wieder eine Einführungsveranstaltung „im Sinne des alten Studium generale“ an, lobte Schavan in „Focus“. Das schaffe „Orientierung, fördert die Urteilskraft und trägt zur Stärkung der Persönlichkeit bei“. Durch die Bologna-Reform waren Studieninhalte an vielen Unis in einzelne Module zergliedert worden. Nach „Focus“-Informationen will Schavans Ministerium demnächst ein Expertengremium berufen, das Vorschläge für eine bessere Lehre an Hochschulen unterbreiten soll. Als möglicher Kandidat für die Runde gilt der Münchner Germanistikprofessor und designierte Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Peter Strohschneider, der Kritiker der Bologna-Reform ist. [dts Nachrichtenagentur]