Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland bekundet Sympathien für den konservativen französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon und rät der AfD von einer Parteinahme für Fillons Konkurrentin Marine Le Pen vom „Front National“ ab: „Mein Eindruck von François Fillon ist sehr positiv. Daher sollten wir als AfD uns beim Blick auf die französischen Präsidentschaftswahlen nicht einseitig mit Marine Le Pen solidarisieren“, sagte Gauland der „Welt am Sonntag“. Fillons Programm sei dem der AfD „mindestens so nahe wie das des Front National“.
Gauland hob dabei Fillons wirtschaftspolitische Konzepte hervor, die sich in ihrer Wettbewerbsorientierung von denen des „Front National“ unterschieden. „Mir imponiert das wirtschaftliche Reformprogramm, das Fillon für Frankreich entwirft“, sagte Gauland. Darüber hinaus teile er Fillons „wertkonservative Prinzipien“, und er schätze „sehr“, dass Fillon „eine europäische Friedensordnung in Kooperation mit Russland anstrebt, eine geringere Abhängigkeit von Amerika sowie ein Europa, das an de Gaulles Grundsätzen einer Zusammenarbeit von souveränen Nationalstaaten ausgerichtet ist“. Mit seinem Lob für Fillon und dem Abrücken von Le Pen geht Gauland auf Distanz zu AfD-Spitzenpolitikern wie Parteichefin Frauke Petry, dem Europaabgeordneten Marcus Pretzell sowie dem thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke, die sich in den vergangenen Monaten für eine enge Kooperation der AfD mit dem „Front National“ eingesetzt hatten. Dies sei zwar „kein Fehler“ gewesen, sagte Gauland, weil „in Frankreich keine Alternative zum `Front National` erkennbar“ gewesen sei. Aber „jetzt gibt es mit Fillon eine Alternative“, sagte Gauland.