Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen fordern mit einem Antrag im Bundestag die Bundesregierung auf, bis 2025 den Verbrauch von To-go-Bechern von derzeit rund einer Milliarde pro Jahr zu halbieren. Das berichtet die RTL/n-tv-Redaktion vorab unter Berufung auf das Dokument. Um das Ziel zu erreichen, sollen Mehrwegalternativen künftig immer günstiger angeboten werden müssen als Einwegverpackungen.
Außerdem spricht sich die Fraktion für ein deutschlandweites, digitales Pfandsystem aus. In dem Antrag heißt es, Ziel müsse es sein, dass die Verbraucher „Pfandbecher und Pfandboxen möglichst bei allen Verkaufspunkten zurückgeben können“. Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte der RTL/n-tv-Redaktion: „Die überquellenden Mülltonnen seit Beginn der Corona-Pandemie führen uns endgültig vor Augen: Wir brauchen eine Mehrweg-Renaissance.“ Es stünden viele Unternehmen in den Startlöchern, die deutschlandweite Lösungen hätten – mit klassischem Pfandgeld oder App-basierten Systemen. Die Grünen wenden sich gegen das Verpackungsgesetz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), über das am Donnerstag der Bundestag abstimmen wird. „Eine bloße Pflicht, Mehrwegalternativen parallel zu Einweglösungen anzubieten, wird absehbar ins Leere laufen“, schreiben sie in ihrem Antrag. Kleinteilige Pfandsysteme, an denen jeweils nur wenige Cafés, Restaurants und Bäckereien teilnähmen, seien nicht verbraucherfreundlich. „Die Bundesregierung hat bislang keinen funktionierenden Plan für die Vermeidung von Abfall. Auch der Gesetzesentwurf für eine Änderung des Verpackungsgesetzes wird die Müllflut nicht beenden.“ Die Grünen wollen erreichen, dass sich der Verpackungsabfall bis 2030 auf 100 Kilogramm pro Kopf halbiert. Lebensmittelketten und Getränkemärkte will die Fraktion dazu verpflichten, jede Pfandflasche zurückzunehmen. Das heutige Flaschenpfand sei zu kompliziert, so die Grünen-Politikerin Hoffmann. Verbraucher könnten sich nie sicher sein, dass ein Supermarkt Leergut komplett zurücknehme. „Jeder Automat nimmt jede Flasche – das wollen wir zur Regel machen.“