Foto: Spätkauf in Berlin-Kreuzberg, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Beschluss des Grünen-Bundesvorstands, Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umwandeln zu wollen, ist eine neue Debatte über geringfügige Beschäftigung entbrannt. „Eine Abschaffung der Minijobs wäre das völlig falsche Signal“, sagte Unionsfraktionschef Hermann Gröhe (CDU) dem „Handelsblatt“. Die Beschäftigungsform gebe vielen Menschen ohne großen bürokratischen Aufwand die Möglichkeit, etwas hinzuzuverdienen, wovon gerade viele Studierende sowie Ältere Gebrauch machten.
„Wir brauchen die Minijobber in Zeiten des Arbeitskräftemangels auf dem Arbeitsmarkt, wir brauchen diese Flexibilität“, sagte Gröhe. Der Grünen-Bundesvorstand hatte sich am Dienstag in einem Positionspapier für die „Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen“ ausgesprochen. Es gebe aber noch kein fertiges Konzept, sagte Arbeitsmarktexpertin Beate Müller-Gemmeke dem „Handelsblatt“. „Wir wollen Minijobs überall da abschaffen, wo sie eine schädliche Wirkung haben, etwa weil Frauen in der Armutsfalle hängen.“ Für Verdienste bis etwa 100 Euro im Monat, aber auch für Rentner, Studierende oder Schüler solle es weiter eine Art Minijob geben. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Tack, betonte, „Minijobs sollten ab der ersten Stunde voll sozialversicherungspflichtig sein“. Kurzfristig gehe es aber darum, sie „auf das Notwendigste“ zu begrenzen, sagte Tack dem „Handelsblatt“.