Gut die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) spricht sich „voll und ganz“ oder „eher“ dafür aus, einen „Schlussstrich“ unter die NS-Vergangenheit zu ziehen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forschungsinstituts Policy Matters im Auftrag der Wochenzeitung „Die Zeit“. Insgesamt liefert die Umfrage ein eher ambivalentes Bild.
Plicht zur Erinnerung
Der Schlussstrich-Forderung stehen demnach 77 Prozent Zustimmung zu Erinnern und Gedenken entgegen („Es ist für uns Deutsche Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Geschichte des Nationalsozialismus und der Holocaust nicht vergessen werden“). Ebenfalls 77 Prozent bekennen sich zu der Aussage, dass die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus angesichts jüngster Entwicklungen „heute so wichtig wie eh und je“ sei.
Eine knappe Mehrheit indes spricht die Masse der Deutschen im Nachhinein von Schuld frei. Der Aussage „Es waren nur einige Verbrecher, die den Krieg angezettelt und die Juden umgebracht haben“ stimmen 53 Prozent der Befragten „voll und ganz“ oder „eher“ zu. Die Umfrage wurde im Januar 2020 bei 1.044 Frauen und Männer ab 14 Jahren erhoben.