Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat der SPD-Spitze geraten, dem geschäftsführenden Außenminister Sigmar Gabriel auch in einer möglichen neuen großen Koalition einen wichtigen Posten zu übertragen.
„Ich finde, auf so ein Pfund sollte nicht verzichtet werden“, sagt Hoffmann der „Berliner Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). Es sei für ihn „schwer nachvollziehbar“, dass die SPD unter dem vor wenigen Tagen zurückgetretenden Parteichef Martin Schulz den langjährigen Parteivorsitzenden Gabriel an den Rand gedrängt habe.
„In den Augen der Bevölkerung ist er als Außenminister der beliebteste SPD-Politiker“, sagte Hoffmann über Gabriel. Gabriel habe als Parteichef sehr viel getan, um SPD und Gewerkschaften wieder miteinander zu versöhnen. „Es war Gabriel, der als SPD-Chef gesagt hat, dass das Verhältnis zwischen der Partei und den Gewerkschaften nie wieder so angespannt sein darf wie zu Zeiten der Agenda 2010. Unter Gabriels Vorsitz haben wir große Schritte aufeinander zugemacht“, sagte Hoffmann.
Auf die Frage, ob Gabriel in einer neuen Bundesregierung Außenminister bleiben sollte, sagte der DGB-Vorsitzende: „Die SPD muss intern entscheiden, welche Funktion er übernimmt. Aber dass Sigmar Gabriel in der Politik gebraucht wird, das ist doch sehr naheliegend.“