Nürnberg – Der Direktor des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Joachim Möller, rechnet im Zuge der geplanten Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes zum 1. Mai mit einer Zuwanderung von jährlich etwa 100.000 Erwerbspersonen aus den neuen EU-Staaten. „Ziel der Migranten dürften vor allem die west- und süddeutschen Ballungszentren sowie Berlin sein“, sagte Möller der Zeitung „Darmstädter Echo“ (Dienstag-Ausgabe). Der erwartete Zuzug werde damit unterhalb von dem liegen, was Deutschland durch die demographische Entwicklung verliere, erläuterte Müller.„Das Potenzial der Erwerbspersonen in Deutschland sinkt jährlich um etwa 200.000 Personen“. Bevorzugte Branchen für die Zuwanderung seien in erster Linie Dienstleistungsberufe, die Gastronomie sowie der Pflegebereich. Befürchtungen der Gewerkschaften, wonach es durch die Zuwanderung zu Lohndumping kommen könne, hält Möller für unbegründet. „Ohne Mindestlöhne hätten Firmen gezielt Geringqualifizierte aus Polen oder dem Baltikum angeworben, die hier den Markt aufgemischt hätten.“ Aber hier habe die Politik nachgebessert, sagte Müller unter Verweis auf den beschlossenen Mindestlohn für Leiharbeiter. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelZahl der Staus im Jahr 2010 um knapp ein Drittel gestiegen
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA