Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im öffentlichen Dienst sind immer mehr ältere Menschen beschäftigt. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die die Linke-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann ausgewertet hat und über welche die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. 2013 gab es demnach gut 464.000 Mitarbeiter im Alter von 60 Jahren und älter – ein Anteil von 10,47 Prozent.
Im Jahr 2019 waren es mit rund 552.000 fast 90.000 mehr, der Anteil stieg um anderthalb Punkte auf 11,91 Prozent an. Im kommunalen Bereich sind sogar 12,83 Prozent der Beschäftigten 60 Jahre oder älter. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im öffentlichen Dienst ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen, von 4.438.800 im Jahr 2000 auf 4.303.600 im vergangenen Jahr. Das war ein Minus von 135.200 Stellen beziehungsweise 3,04 Prozent, wie aus den Daten weiter hervorgeht. Beim Bund war der Einschnitt mit -16,38 Prozent (95.000 Vollzeitstellen) besonders groß. Angesichts des steigenden Anteils älterer Mitarbeiter forderte Linken-Sozialexpertin Zimmermann in der NOZ: „Die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst müssen so ausgestaltet sein, dass die Beschäftigten bis zum Rentenalter durchhalten können und auch bei guter Gesundheit in Rente gehen.“ Personalmangel ziehe sich wie ein roter Faden durch die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst. „Arbeitsverdichtung und -belastung haben enorm zugenommen. Viele Beschäftigte arbeiten immer öfter über die Leistungsgrenzen hinaus“, so Zimmermann. Überdies sei absehbar, dass ein hoher Anteil der Belegschaft bald in Rente gehe. „Hier droht Bund, Ländern und Kommunen jetzt auch die viele Jahre vorherrschende Sparpolitik auf die Füße zu fallen.“