Berlin – Die zahlreichen Initiativen zur Sprachförderung von Migrantenkindern laufen bislang weitgehend ins Leere. Zu diesem Ergebnis kommen Experten des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung in einem bislang unveröffentlichten Diskussionspapier, das dem „Spiegel“ vorliegt. Trotz einer „Fülle an Programmen“ und „politischem Aktionismus“ seit Veröffentlichung der ersten Pisa-Ergebnisse habe man keinen Aufholeffekt feststellen können, schreiben die Autoren Tanja Kiziak, Vera Kreuter und Reiner Klingholz.Besonders negativ auf den Spracherwerb wirke sich aus, dass die Trennung zwischen deutschen und nichtdeutschen Kindern „in den Kitas größer ist als im Wohnumfeld“: Während sich Migrantenfamilien, wenn überhaupt, meist eine Kindertageseinrichtung in der Nähe suchten, wichen vor allem gebildete deutsche Eltern auf Kitas „mit ihrer Ansicht nach günstigeren Bedingungen“ aus. Dadurch fehle Migrantenkindern häufig das nötige Sprachumfeld. Die Aufgabe, den Kindern richtiges Deutsch beizubringen, weisen die Wissenschaftler vor allem dem Staat zu – Eltern sollten mit ihrem Nachwuchs in der Sprache reden, die sie selbst am besten beherrschen. [dts Nachrichtenagentur]
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