Foto: TV-Bilder vom havarierten AKW Fukushima I in Japan, NHK, dts Nachrichtenagentur
Tokio – Der Riss im Reaktorblock 2 des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima I ist offenbar wieder zum Teil abgedichtet. Wie japanische Medien unter Berufung auf den AKW-Betreiber Tepco berichten, sei ein Abdichtmittel auf Basis von Flüssigglas in den Kanalschacht gegossen worden. Derzeit fließe weniger radioaktives Wasser in das Meer als zuvor.Das Ableiten des radioaktiven Wassers ist nötig, damit die Rettungsmaßnahmen weitergeführt werden können. „Wir haben keine andere Wahl, als dieses kontaminierte Wasser als Sicherheitsmaßnahme in den Ozean zu leiten“, sagte der japanische Regierungssprecher Yukio Edano. Behördenangaben zufolge sollen inzwischen 60.000 Tonnen radioaktives Wasser im Keller der Reaktorgebäude sowie in unterirdischen Kanälen stehen. Das Wasser, das zur Kühlung der Reaktoren eingeleitet worden war, behindert nun die Arbeiten der Rettungskräfte am AKW. Die Auswirkungen der Radioaktivität auf das Meerwasser ist noch nicht abzusehen. Die EU hat dennoch am Dienstag eine Verschärfung der Regeln für importierte Lebensmittel aus Japan in Aussicht gestellt. Die europäischen Strahlengrenzwerte für Nahrungs- und Futtermittel sollen dafür an die strengeren japanischen angepasst werden, kündigte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso an. Die strengeren Grenzwerte, die laut Barroso eine „vorbeugende Maßnahme“ sind, sollen so lange gelten, bis wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sie nicht mehr notwendig sind. Der Ständige Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit könnte die Maßnahme bereits in der nächsten Woche in Kraft treten lassen. [dts Nachrichtenagentur]