Foto: Jean-Claude Juncker, über dts Nachrichtenagentur
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bereut, dass er sich vor dem Brexit-Referendum 2016 nicht in die britische Debatte über den Austritt aus der Europäischen Union eingemischt hat.
„Das war ein Fehler von mir“, sagte Juncker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagsausgaben). „Ich habe auf die britische Regierung gehört, die mir sagte, es wäre besser, wenn ich mich nicht in die innenpolitische Debatte einmischen würde“, sagte Juncker dem RND. „Vor dem Brexit-Referendum wurden so viele grobe Lügen verbreitet, dass es einer Stimme wie meiner bedurft hätte, um die Lügen mit richtigen Argumenten zu widerlegen.“
Juncker sagte weiter, er glaube nicht, dass der Brexit Nachahmer in Europa finden werde. „Die Zustimmung zur EU wächst in allen Mitgliedsstaaten, sogar in Großbritannien. Der Schock, der auf das Brexit-Referendum folgte, hat also offenbar auch positive Folgen“, so der scheidende Kommissionschef.