In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die eine Psychotherapie benötigen, deutlich gestiegen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das geht aus dem aktuellen Arztreport der Barmer-Krankenkasse hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichten. Wie eine Auswertung der Versichertendaten zeigt, wuchs die Anzahl der Akutbehandlungen sowie die Zahl der Anträge für eine erstmalige Therapie und deren Verlängerung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 24 Jahre um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bereits vor Corona stiegen die Zahlen
Noch nicht eingerechnet seien dabei diejenigen jungen Patienten, die bereits eine Diagnose bekamen, aber noch keinen Therapeuten gefunden hatten, beziehungsweise sich scheuten, in Zeiten hoher Infektionsrisiken eine Praxis aufzusuchen, so eine Sprecherin. Wie aus dem Barmer-Arztreport hervorgeht, setzt sich mit dem wachsenden Therapiebedarf bei Kindern und Jugendlichen in der Pandemie eine Entwicklung fort, die Experten seit Jahren besorgt: Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland sind laut Kassen-Report in psychotherapeutischer Behandlung.
Innerhalb von elf Jahren hat sich die Zahl der jungen Patientinnen und Patienten mehr als verdoppelt. Demnach benötigten im Jahr 2019 bundesweit hochgerechnet rund 823.000 Kinder und Jugendliche psychotherapeutische Hilfe, das waren 104 Prozent mehr als im Jahr 2009.