Foto: Windräder, über dts Nachrichtenagentur
Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Mindestens 30 Prozent aller Ausgaben des von der EU beschlossenen Billionen-Pakets sollen dem Klimaschutz zugutekommen. Wissenschaftler und Klimaschützer bewerten diese Maßnahme unterschiedlich, berichtet das Nachrichtenportal Watson. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig schätzt das Billionen-Paket der EU grundsätzlich positiv ein: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte Reimund Schwarze, Klimaöknom am UFZ, dem Portal.
„Ich glaube, die Bilder dieses Morgens werden, wie die Bilder zum Abschluss des Übereinkommens von Paris, in die Fotogalerie der Geschichte eingehen.“ Schwarze lobt insbesondere den „Just Transition Fund“, die Investitionen in den umweltfreundlichen Umbau der Landwirtschaft. Er sieht auch einen „indirekten Nutzen“ für den Klimaschutz darin, dass der EU in Zukunft insgesamt mehr Geld zur Verfügung steht. Brigitte Knopf, Generalsekretärin des Klimaforschungsinstituts Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) spricht dagegen von „Licht und Schatten“: Zum einen sei die Klimaschutz-Quote von 30 Prozent der 1,8 Billionen Euro „mehr, als im Vorfeld manche zu hoffen gewagt haben“, sagte sie Watson. Es sei andererseits aber „weniger, als für den Umbau der Wirtschaft in Richtung der für 2050 angekündigten Klimaneutralität benötigt wird“. Barbara Mariani, Senior Policy Officer am Europäischen Umweltbüro (EEB), einer Umweltschutz-NGO mit Sitz in Brüssel, kritisiert, die Klimaschutz-Vorgaben im Billionenpaket der EU seien schlichtweg zu wenig genau. Mariani fordert „bindende Klimaschutzziele“ in den einzelnen EU-Staaten – und „einen klaren Zeitplan“, um aus der Nutzung fossiler Brennstoffe auszusteigen.