Foto: Alexander Graf Lambsdorff, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP hat erfreut auf die Entscheidung für Kamala Harris als Vize-Präsidentschaftskandidatin des US-Demokraten Joe Biden reagiert. „Harris steht wie Biden für eine Rückkehr zur transatlantischen Zusammenarbeit“, sagte Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Harris halte das System der internationalen Organisationen und das Völkerrecht für den wichtigsten Erfolg der USA seit dem Zweiten Weltkrieg.
„Damit steht sie unserem deutschen und europäischen Denken erheblich näher als der aktuelle Amtsinhaber.“ Konfliktfrei werde die Beziehung nach einem möglichen Erfolg von Biden und Harris aber keineswegs: „Auch die Demokraten fahren eine harten Kurs gegenüber China und erwarten von Deutschland einen höheren Verteidigungshaushalt und eine engagiertere Sicherheitspolitik im Rahmen der NATO“, so Lambsdorff. Mit Blick auf Bidens Wahlchancen sei die Entscheidung für Harris allerdings nur auf den ersten Blick einleuchtend – „eine jüngere, schwarze Frau von der Westküste ergänzt den älteren, weißen Mann von der Ostküste“. Schleierhaft bleibe dagegen, welche Wirkung sich Biden von dieser Nominierung in den „Swing States“ verspreche. In Pennsylvania, Colorado oder Wisconsin, wo der Wettbewerb um die den Demokraten untreu gewordenen Trump-Wähler am härtesten sei, habe er mit der Nominierung einer Vize aus Kalifornien keinen Zentimeter Boden gewonnen.