Donezk im Visier
Nach der gemeldeten Einnahme der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk in der Region Luhansk wird sich der Fokus der russischen Truppen wohl auf die Eroberung der Oblast Donezk verlagern.
London/Kiew/Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Das geht aus dem täglichen Lagebericht des britischen Militärgeheimdienstes vom Montag hervor. Lyssytschansk war demnach das letzte verbliebene große Bevölkerungszentrum im Gebiet Luhansk.
Bestätigung für Rückzug aus Lyssytschansk
In der Oblast Donezk stehe dagegen ein großer Teil noch immer unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte, so die Briten. Den Angaben aus London zufolge sollen sich die Ukrainer tatsächlich aus Lyssytschansk zurückgezogen haben. Sie seien wahrscheinlich auf vorbereitete Verteidigungsstellungen zurückgefallen, hieß es.
Die Ukraine muss die Dynamik im Donbass drehen. Gelingt das nicht, rechne ich mit einem schnellen Vormarsch der Russen in Richtung Westen.
Erste Erfolge der westlichen Waffenlieferungen sind sichtbar. Der Ukraine gelingt es zunehmend, Ziele hinter der Front erfolgreich zu bekämpfen, Nachschub und Logistik der Russen zu stören. Ob das reicht, wissen wir in 2-3 Wochen.
Jenseits von Achtungserfolgen – wie auf der Schlangeninsel – sind die ukrainischen Streitkräfte noch immer im „Rückwärtsgang“ und konzentrieren sich auf die Verteidigung. Zu effektiven Gegenoffensiven scheint man derzeit nicht in der Lage zu sein.
Das könnte sich ändern, wenn es gelingt moderne Waffen in einem Frontabschnitt zu konzentrieren und die russischen Streitkräfte dort anzugreifen, wo sie – aufgrund der Konzentration an anderer Stelle – geschwächt sind.
Sebastian Fiebiger
Redaktion