München/Zagreb – Der kroatische Geheimdienst SOA hat offenbar Beweismaterial gegen einen mutmaßlichen Mörder vernichtet. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf Erkenntnisse des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) berichtet, wurden gezielt kompromittierende Dokumente mit den Unterschriften des früheren Zagreber Geheimdienstchefs Josip P. beiseite geschafft. Laut einem internationalen Haftbefehl des Karlsruher Bundesgerichtshofs soll P. drei Killer mit der Ermordung des jugoslawischen Dissidenten Stjepan D. im Jahr 1983 in München beauftragt haben.D. war mit mehreren Schüssen und Axthieben getötet worden. EU-Beitrittskandidat Kroatien weigerte sich bislang, P. und sechs weitere Verdächtige nach Deutschland auszuliefern. Ein LKA-Beamter sagte „Focus“, im Vorfeld der Aufnahme in die Europäische Union sei Zagrebs Geheimdienst jetzt damit befasst, schriftliche Belege für dunkle Operationen zu beseitigen. Der Beamte fügte hinzu: „Die stecken einfach alles in den Ofen.“ [dts Nachrichtenagentur]
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