Berlin – In der SPD gibt es Kritik an der erst kürzlich beschlossenen Migrantenquote für die Spitzengremien der Partei. „Eine Quote lenkt eher davon ab, dass die ganze Partei sich weiter öffnen muss“, sagte der niedersächsische SPD-Chef Olaf Lies dem Nachrichten-Magazin „Spiegel“. „Vor allem dürfen wir das nicht auf einzelne Gruppen wie Migranten reduzieren.“Auf Drängen von Parteichef Sigmar Gabriel hatte der SPD-Bundesvorstand in der vergangenen Woche beschlossen, künftig sollten „in allen Führungsgremien der Bundespartei 15 Prozent der Mitglieder einen Migrationshintergrund haben“. Den unteren Parteigliederungen, etwa den Landesverbänden, hatte der Vorstand empfohlen, diese Quote zu übernehmen. Martin Dulig, Chef der sächsischen SPD, widersprach im „Spiegel“: „Wir in Sachsen brauchen keine 15-Prozent-Quote, sondern eine Politik, die Migranten überhaupt erst einmal willkommen heißt.“ In der Bundesvorstandssitzung war Gabriel erheblicher Widerstand entgegen geschlagen. Am Ende aber hatte das Gremium die Quote bei zwei Gegenstimmen und mehreren Enthaltungen beschlossen. Sie soll bereits beim Parteitag im Dezember umgesetzt werden. [dts Nachrichtenagentur]
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